Barrierefreie Kommunikation

eine kleine Einführung

Ablauf

  • Was sind Kommunikationsbarrieren?
  • Welche Arten gibt es?
  • Wen betr­e­f­fen Kommunikationsbarrieren?
  • Wie kann Kom­mu­nika­tion opti­miert werden?

Was sind Kommunikationsbarrieren?

ein Definitionsversuch

Kom­mu­nika­tions­bar­ri­eren sind Eigen­schaften ein­er Nachricht, die deren Wahrnehmung und/oder deren Ver­ste­hen beim Empfänger beein­trächti­gen oder ver­hin­dern. Zu diesen Eigen­schaften zählen ins­beson­dere die Form und der Inhalt der Nachricht sowie der Zeit­punkt und die Art ihrer Über­mit­telung. (Vorschlag C. Otto 2020)

Kommunikationsbarrieren…

  • sind indi­vidu­elle Anforderun­gen des Empfängers
  • betr­e­f­fen Wahrnehmung und Ver­ste­hen des Empfängers
  • kön­nen tem­porär oder per­ma­nent sein
  • kön­nen in Art und Schwere variieren
  • bee­in­flussen die Über­mit­telung von Infor­ma­tio­nen und somit u. a. Koop­er­a­tion und Lernen

Barrieren der Wahrnehmung

Barrieren der Wahrnehmung

  • betr­e­f­fen die Sinne (Hören und Sehen) des Empfängers (Sin­nes­bar­ri­eren)
  • Nachricht­en wer­den nicht oder eingeschränkt wahrgenommen
  • z. B. leis­es Sprechen bei Hörschädigung
  • z. B. kleine Schrift bei Sehschädigung

Barrieren des Verstehens

Barrieren des Verstehens

Nachricht­en wer­den zwar wahrgenom­men, jedoch nicht oder eingeschränkt verstanden.

  • weil “Fach­wis­sen” fehlt (Fach­bar­riere)
  • weil “kul­turelle Voraus­set­zun­gen” fehlen (Kul­tur­bar­riere)
  • weil gedankliche Struk­tur (Kom­plex­ität, Form, Inhalt) über­fordert (kog­ni­tive Barriere)

Wen betreffen Kommunikationsbarrieren?

Sehbeeinträchtigungen

  • 63 % der Erwach­se­nen (ab 16 Jahre) haben eine Fehlsichtigkeit 
  • Rot-Grün-Sehschwäche = 9% der Män­ner und 0,8% der Frauen
  • 23% der Bevölkerung sind kurzsichtig
  • 35 % der Bevölkerung (bis 60-Jähre) sind weitsichtig
  • ca. 73000 Per­so­n­en sind blind, 48000 hochgr­a­dig sehbe­hin­dert, 230000 haben son­stige Sehbe­hin­derungen

Hörbeeinträchtigungen

  • 21% der Bevölkerung sind schwerhörig
    • ca. 0,6 Mio Per­so­n­en davon in Berlin
  • ca. 25% der Bevölkerung haben oder hat­ten Ohrgeräusche
    • 5–15% der Bevölkerung haben einen Tinitus

kognitive Beeinträchtigungen

(weit gefasst: Fak­toren mit Ein­fluss auf Konzen­tra­tions- und Verstehensfähigkeit)

  • 12% der 30–44 jähri­gen haben mehrmals im Monat Kopfschmerzen
  • ca. 28% der Erwach­se­nen erkranken jährlich an ihrer Psyche
  • ca. 4–6% der Erwach­se­nen haben eine starke Lese-/Rechtschreib­schwäche

Wirksamer kommunizieren — Kommunikationsoptimierung!

Ansätze für kommunikative Optimierung

  • Kom­mu­niziere gute Inhalte!
  • Kom­mu­niziere in guter Form!
  • Kom­mu­niziere nachhaltig!

Was das praktisch bedeutet…

Gute Inhalte kommunizieren

  • gute Inhalte sind…
    • ein­fach zu verstehen
    • klar und logisch strukturiert/gegliedert
    • kurz und präg­nant formuliert
    • regen die Neugier/Motivation an
  • vgl. KISS-Prinzip und Ham­burg­er Verständlichkeitskonzept

In guter Form kommunizieren

  • Infor­ma­tio­nen sind seh- und hör­bar (Mehr-Sinne-Prinzip)
  • leicht wahrnehm­bare Darstel­lung (deut­liche Aussprache, hoher Kon­trast und klare Schrift)
  • Skripte, Präsen­ta­tio­nen etc. in mehreren For­mat­en (z.B. Papi­er und dig­i­talem Format)

Nachhaltig kommunizieren

  • Offen­heit bzgl. indi­vidu­eller Kommunikationsbedürfnisse 
  • Vor‑, Mit- Und Nachar­beit sowie Weit­er­ver­wen­dung von Inhal­ten ermöglichen
  • Nutzung von Vor­la­gen mit ein­heitlichem (bar­ri­ere­freiem/-armen) Design

Vie­len Dank!