
VIPs gehen aus! — Ergebnisse & Nachklapp
Vielen Dank für Deine Teilnahme am Workshop „VIPs gehen aus!“ Wir sind noch immer ganz begeistert von dem Austausch und den Ideen, die an diesem Tag entstanden sind. Wir hoffen, Du auch!
Wir freuen uns, auf dieser Webseite den Workshop nachwirken zu lassen und die Ergebnisse mit Dir zu teilen. Wenn sich bei Dir im Nachgang noch Fragen und Feedback für uns oder weitere Ideen ergeben haben, melde Dich gern bei uns!
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Ergebnisse — Fallbearbeitung in Kleingruppen
Unsere gemeinsame Lernreise begann mit der Einführung in die von uns kreiirte “VIP Customer Journey” und den “3 Brillen für Barrieren”. Mit diesen Tools haben wir dann in 3 Kleingruppen verschiedene Fälle bearbeitet.
Die Arbeit der Kleingruppen haben wir uns dann gegenseitig vorgestellt. Dabei sind folgende Ergebnisse entstanden…

Station 1 — Kommunikation vor und Weg zum Event
digital
- Möglichkeit info@club zu fragen (Antwort!)
- Feedbackmöglichkeiten auf der Website
- Skip the line Tix für SB-Ausweis
- Policy schon im Vorhinein kommunizieren (Code of Conduct / Service)
- Websites mit digitalen Dienstleistungen (Festivaltickets) müssen 2025 barrierefrei werden (BFSG)
- Bildbeschreibung mit ALT-Text
- Accessibility Plug-ins für bestehende Websites
- Zugang mit assistiver Technologie
- Accessibilityproject.org / A11Y
- Euroschlüssel Möglichkeit online kommunzieren
- Informationen im Vorfeld teilen, wie Getränkekarte, Höhe Tresen, etc.
- Wegbeschreibung & Lageplan
räumlich
- Euroschlüssel (mit anderen Festivals, die nicht gleichzeitig stattfinden, teilen)
- Rollstuhl-Dixi-Klis
- Günstigere Aluminiumrampen (z.B. bei Rampenshop -> faltbare Rampen)
sozial/kulturell

Station 2 — Die Schlange & die „Tür“
digital
räumlich
- Skip the Line Tix
- VIP-Liste als generelle Möglichkeit (+1) + Unterstützungspersonen
- Spezielle Bändchen
sozial/kulturell
- Einlass sensibilisieren für besondere Anliegen

Station 3 — Ankommen & Garderobe
digital
räumlich
- Bändchen für schnelle Abholung an der Garderobe (Insulin z.B.)
- Ruheraum: Leitsystem/Beschilderung (Awareness „Zentrale“)
sozial/kulturell
- Awareness Team zur Assistenz

Station 4 — Bar
digital
- Karte / Menü auch digital / auf Tischen (nicht ewig an der Bar stehen müssen)
räumlich
- Bändchen zeigen
- Vereinfachte Karte (z.B. mit Symbolen, siehe St. Pauli Bsp.)
- Becher mit Deckel & ggf. Strohhalm
- Abgesenkte Stelle an Tresen + Getränkekarte niedriger anbringen
- Andere Bestellvorgänge
- Abgeschrägter Spiegel wie im Supermarkt, um vor die Bar gucken zu können
sozial/kulturell
- Auch mal vor die Bar schauen als Barpersonal

Station 5 — Toilette
digital
räumlich
- Sitzgelegenheit
- Schließmechanismen einfach & gängig
- Gut fühlbares Schloss / Griff
- Einfach an Standards (DIN-Normen) orientieren -> Erwartbarkeit über Normtreue
- Beleuchteter Flur
- Hohe Kontraste
- Einfach zu bedienendes Waschbecken + Zubehör
- Euroschlüssel e.V.
sozial/kulturell

Station 6 — Dancefloor & Chill Area
digital
räumlich
- Genügend Sitzgelegenheiten
sozial/kulturell

Station 7 — Notfall — Mensch braucht Support
digital
räumlich
sozial/kulturell
- Awareness Team
- Selbstbild Club
Kollegiale Fallberatung
Um sich gegenseitig gut zu vernetzen sowie Wissen und Erfahrungen zu teilen, haben wir gemeinsam eine kollegiale Fallberatung gemacht. Folgende Fälle haben die Teilnehmenden mitgebracht…
- Open Air Floor mit Rollstuhl
- Club mit vielen Treppen und wenig Geld
- Möglichkeit für Taube bei kleinen Parties
- Raucher:innen ja/nein
- Schwieriges Gelände für Menschen mit Gehbehinderung
- WC bei wechselnden Locations
Und hier folgen die Ideen/Lösungen, die wir gemeinsam geteilt und entwickelt haben…
Lösungsideen für Fall — Viele Treppen / unwegsames Gelände
- Kleine Rampen selber basteln
- Große Rampe / Lift an Treppe mit Schlüssel
- Finanzierung über Förderprogramme checken
- Auf Steigung achten mit Zwischenetagen für Pausen
- Bsp. Sessellift im Silent Green Berlin (da braucht man aber Personal für die Benutzung)
- Weitere Zugänge (Notausgänge?) nutzbar machen
- Customer Journey Stationen durchgehen: Selbst wenn ein Ankommen möglich gemacht wird, wie viel % des restlichen Clubs sind erschließbar?
- Wenn keine Möglichkeiten, dann Transparenz vorab (digital) schaffen
- Mehrwert-Nutzen-Frage stellen Hätte der Gast noch immer ein gutes Erlebnis, selbst wenn Ankommen garantiert
- Grenzen sehen & akzeptieren
- Gibt Leute (im Rollstuhl), die Stufen überwinden kann für die möglich machen
- Info@club: „Schreib uns, was du brauchst, um deinen Aufenthalt bei uns zu ermöglichen“
- Dancefloor im Rollstuhl:
- Extrapodest für alle zugänglich mit Rampe und viel Platz drum herum
- Platz für alle, wo eben auch Rollstuhlfahrer:innen rauf können
- Je nach Setting (z.B. Konzert mit Bühne vs. Club mit Dj), wohin mit dem Extrapodest
- Frage „Wem nutzt es noch“ immer mitdenken
- Bereich auf dem Boden markieren mit Info ans Awareness-Team
- Piktogramm
- Oder gegen alle Extralösungen entscheiden und auf die Awareness der Menschen vertrauen (gute Erfahrungen mit gesammelt)
- Kommunikation der Band Gäste adressieren: „Lasst aufeinander achten“
- Bei unwegsamem Gelände mit Matten arbeiten (Stallmatten/Schwerlastmatten; geht auch zur Miete)
- Bei Regenfällen: Holzreste/Sägespäne vom Bau sammeln + Drainage bauen
Lösungsideen für Fall: Rauchen im Club
- Vor allem im räumlichen und sozial-kulturellen Bereich
- Veranstaltung/Konzert aufteilen: 1. Teil rauchfrei, 2. Teil mit Rauchen
- Räumliche Trennung (separat, auch mit Vorhängen) Ecke zum Rauchen kann zum sozialen Hotspot werden
- Beschwerden der Rauchenden bei Verbot aushalten
- Viele hinter der Bar wollen rauchen: die übernehmen im Zweifel keine Schichten mehr, v.a. wenn ehrenamtlich
- Belüftung / Humidifier
- Vom Ziel her denken: „Was und wen wollt ihr als Veranstaltende erreichen?“
- Auf Beschwerden spontan reagieren je nach Abend und Publikum unterschiedlich handhaben
- Einladung an die Gäste: „Kommt auf uns zu, wenn …“
- Random rauchfreie Abende veranstalten
Lösungsideen für Fall: gehörlose / Taube Menschen
- Gebärdensprache dolmetschen starke Lobby, die dafür sorgen, dass kein Preisdumping stattfindet
- Mit Studierende zusammentun stattdessen ein Versuch wert trotz starker Lobby
- Lösungsansätze über soziale Ebene: die meisten Leute haben persönliches Unterstützungssystem: Angebot (finanzieller Art, free Tickets) für diese mitdenken
- Transparenz: was ist möglich, was nicht
- Was soll überhaupt gedolmetscht werden, mit welchem Ziel?
- Wiedergabe der Kunst gibt es auch als Kunstform, könnte man als Künstler:innen mitbuchen
- Kommunikation mit Personal dafür haben die Tauben oft ihre digitale Lösungen mit dem Telefon
- Im Vorfeld Songtexte bereitstellen
- Sound spürbar machen Bässe / Schwingungen mit Bassboden
- Spektrum bewusst machen: Unterschied zw. komplett taub oder auch blind vs. Hör-/Sehbeeinträchtigungen
- Wer ist eure Zielgruppe genau?
- Wen wollt ihr erreichen?
Check-out & Sharing
Tja und am Ende stand der Check-out. Der Wunsch nach einem Wiedersehen war groß, die gegenseitige Wertschätzung auch und somit der Wunsch nach Vernetzung riesig. Daher kommen hier die Namen und das “Ich kann geben…” und das “Wir nehmen mit…”
Wir nehmen mit.…
- Transparenz zählt mehr, wie Leute sich vorbereiten
- Viele unterschiedliche Erfahrungen
- Annäherungslösungen
- Räumliche Lösungen + digitale Kommunikation
- Kraft des kleinen ersten Schritts
- Freude & Dankbarkeit
- Protect / Provide Ansatz
- Engagement, Steine ins Rollen bringen
- Schöne Dynamik mit vielen pragmatischen Hilfsangeboten
- VIP Journey für die nächste Planung
- Problembär & Reframing
- Konkrete Fälle: Stärkung Einfühlungsvermögen
- Barrieregrenzen kennen
- Unterschied konstruktive Kritik & Meckern
- Journey-Blick: Umfang